Bindung und Nähe

Tina Lauterbach | Lesedauer: 5 Minuten | 17.02.2021
Bindung und Nähe

Die Bindung zwischen Mama und Baby ist die erste und auch die wichtigste Beziehung im Leben. Sie nimmt ihren Anfang bereits im Bauch und wird noch stärker, wenn das Kleine auf die Welt kommt und zum ersten Mal in Mamas Armen liegt.

Direkt von Geburt an ist das Verhalten eines Kindes darauf ausgerichtet, Erwachsene fest an sich zu binden. Denn die Kleinen sind auf die Pflege und Versorgung durch die „Großen“ angewiesen. Sie haben gerade im ersten Jahr keine andere Möglichkeit als Weinen, Schreien und Gesichtsausdrücke zu nutzen, um ihre Bedürfnisse mitzuteilen. Mama und Papa als Bezugspersonen, die auf genau diese Bedürfnisse reagieren, geben dabei die nötige Sicherheit bzw. Antwort auf die Gefühle des Kleinen.

Körperkontakt

Die Mutter-Kind-Bindung ist die engste und intensivste Beziehung, die wir kennen. Denn Mama und Baby sind bereits während der Schwangerschaft tief miteinander verbunden. Das Baby wächst wohlbehütet im Bauch und wird vom Körper der Mama mit allem versorgt, was es braucht. Es kennt in den neun Monaten der Schwangerschaft also keinen Mangel. Selbst die Gefühlswelt der Mama teilt das Baby. Wenn es dann auf die Welt kommt, erkennt es seine Mama instinktiv an ihrem Geruch, ihrer Stimme und vor allem an ihrem Herzschlag. Sobald das Baby seine Augen öffnen kann, sucht es auch den Augenkontakt mit der Mama. Mit einem „beantwortenden“ Blick der Mutter weiß das Kleine, dass jemand in der großen, unbekannten Welt außerhalb des Bauches für sich und seine Bedürfnisse da ist.

Hautkontakt ist beim Bindungsaufbau das A & O und unterstützt zusätzlich den Wärmehaushalt des Kleinen. Zieht das Kleine aus und legt es warm zugedeckt auf den nackten Oberkörper von Mama oder Papa. Das Stillen aber auch das Fläschchen-Geben stärkt – dank körperlicher Nähe – ebenfalls die Bindung. Der Papa kann diese Momente also genauso zur intensiven Bindung mit dem Kleinen nutzen wie die Mama. Auch intensives Kuscheln und Streicheleinheiten sowie „Gespräche“ mit dem Neugeborenen wirken beruhigend auf Groß und Klein. Beim Wickeln wirken liebevolle Berührungen wahre Entspannungswunder und unterstützen zusätzlich die Bindung. Tragen hilft übrigens ebenfalls beim Bindungsaufbau und gibt dem Baby Nähe und Beruhigung. Babytragen oder Tragetücher geben Dir die Freiheit, Dein Kleines nah am Herzen zu tragen, aber trotzdem die Hände für alltägliche Dinge freizuhaben.

Die Hormone

Verschiedene Hormone sorgen in den ersten Wochen nach der Geburt dafür, dass frischgebackene Mütter häufig starke emotionale Schwankungen erleben und sensibler auf Sinneseindrücke reagieren. Das soll die Mutter-Kind-Bindung stärken, da die Mama dadurch besonders aufmerksam auf die Bedürfnisse des Kleinen reagiert.

Neben den Bedürfnissen der Kleinen sind aber auch die Bedürfnisse der Großen wichtig. Wenn Mama und Papa übermüdet sind, geht der Körper irgendwann in eine Art Überlebensmodus. Darin nehmen aber auch die Bindungsbereitschaft und die Feinfühligkeit ab. Ausreichend Schlaf, Nahrung und Unterstützung sind für Eltern daher absolut essenziell. Auch die Schmerzen nach der Geburt können den Bindungsaufbau zwischen Mama und Baby einschränken. Gerade deshalb ist eine effektive Schmerzlinderung vor allem nach einem Kaiserschnitt oder einer Geburtsverletzung so wichtig. Aber auch emotional müssen Mama und Papa gut versorgt sein, um ideal auf das Kleine eingehen zu können. Sucht Euch auf jeden Fall Hilfe – vor allem wenn eine Wochenbettdepression oder traumatische Geburtserfahrungen vorliegen. Denn nur wenn es Euch gut geht, kann es auch Eurem Baby gut gehen!

Erste Tage mit Baby

Kommunikation ohne Kommunikation

Das Neugeborene kann noch nicht sprechen und muss sich deshalb anderer Kommunikationsmittel bedienen. Diese sind in den ersten Monaten vor allem akustischer und optischer Natur: das Kleine kommuniziert durch Schreien, Quengeln, Weinen, Mimik und Augenkontakt. Durch die Reaktionen von Mama und Papa auf genau diese Signale lernt das Kleine sich in Zukunft „deutlicher“ auszudrücken. Es lernt, dass es bei besserer Kommunikation schneller die gewünschte Handlung erzielt. Zudem spiegeln die Eltern die Emotionen der Kleinen durch ihre eigene Mimik wider und helfen dem Baby dabei in seiner Entwicklung. Denn es merkt „hier reagiert jemand unmittelbar auf mich und meine Bedürfnisse“.

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